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Eine Zukunftsprognose der Gülen-Bewegung in Deutschland (Almanya'daki Gülen hareketinin gelecek tahmini)


(Yazının orijinal dili Almanca. Yazının MS Word tarafından yapılan İngilizce ve Türkçe çevirilerini yazının sonuna ekledik).

Zusammenfassung und Hintergründe

In den Jahren nach dem Militärputsch 1980 hatten sich für die Gülen-Bewegung größere Expansionsmöglichkeiten ergeben. „All dies erzeugte eine soziopolitische Atmosphäre, welche die Entfaltung einer islamischen Geschäftswelt sowie eine partielle Islamisierung der Öffentlichkeit begünstigte“, so Yaşar Aydın (1).  Die Gülen- Mitgliedsorganisationen waren ideal positioniert, um sowohl die von den Behörden geförderte „Türkisch-Islamische Synthese“ zur Heilung der gewaltsamen Links-Rechts-Spaltungen der 1960er und 1970er Jahre als auch die Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen, die sich aus dem Übergang der Türkei zur wirtschaftlichen Liberalisierung ergaben. In den 1980er und 1990er Jahren wuchsen die Sympathisanten von Gülen in den Bereichen private Bildung, Medien, Bauwesen, Verlagswesen und Leichtindustrie und expandierten nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ins Ausland, insbesondere nach Zentralasien. In den späten 1990er Jahren hatten Gülen- Mitgliedsorganisationen Geschäftsinteressen in über 80 Ländern und profitierten nach dem 11. September 2001 sowohl von der westlichen Suche nach „gemäßigten“ islamischen Alternativen zum aggressiven Islamismus als auch von dem raschen Wirtschaftswachstum der Türkei. Am Ende stellte man die Bewegung mächtiger dar, als sie es gewesen ist, wodurch eine große Masse sich der Bewegung zuwandte, um im beliebten Staatsapparat präferiert zu werden.

Mit Sicherheit spielten bei dieser Expansion auch materielle Interessen eine Rolle: Ihre Fähigkeit, Menschen bei der Erfüllung ihrer beruflichen Ambitionen zu unterstützen und ihnen gleichzeitig eine geistig befriedigende Frömmigkeit und einen Raum für selbst definierte gute Taten zu bieten. Gülens Predigten betonen wiederholt die Gefahren des blinden Materialismus, fördern aber auch das Streben nach persönlichem wirtschaftlichem Fortschritt und die Bedeutung der Wissenschaft. Joshua Hendrick schreibt dazu: Der erklärte Zweck von „the community“ (cemaat) bestehe darin, eine vollkommen ergebene "goldene Generation" von "idealen Menschen" auszubilden, die die Türkei ins "Licht" führen, indem sie den Islam als zentrales Element der türkischen nationalen Identität wiederbeleben und junge Türken über das Potenzial aufklären, als Weltmarktführer in Wirtschaft, Wissenschaft und Staat zu wirken. Realität sei jedoch, dass der Cemaat auch ein System der sozialen Mobilität, des rationalen Opportunismus und des beruflichen Zugangs reproduziere.

Auf individueller Ebene könne die Gülen-Bewegung "der geistigen Entwicklung und zu mehr Menschlichkeit dienen, aber auch der sozialen Mobilität, einer höherwertigen Bildung oder einem nachhaltigen finanziellen Profit.“ Hendrick beschränkt sich hier auf die Türkei, die mittlerweile nicht mehr die aktuelle Realität der Bewegung bestimmt. Dennoch muss man sagen, dass die Aktivitäten der Gülen-Bewegung Türkei-Zentriert waren, aber die Internationalität nicht aus den Augen verloren haben. Die letzten Ereignisse, wie die Verfolgung und Vertreibung, treiben die Globalisierung der Bewegung voran.

Joshua D. Hendrick bezieht sich auf die "strategische Ambiguität", die von Anfang an von den Gülen-Tochtergesellschaften als Organisationsstrategie verwendet wurde. Hendrick schlägt vor, diese der Organisationspraxis der Bewegung in der Türkei innewohnende Ambiguität im Kontext der manchmal drückenden politischen Situation zu verstehen, in der sie entstanden ist. Hendrick warnt dennoch: "Je mehr die Akteure der Bewegung darauf bestehen, ihre kollektive Mobilisierung mit strategischer Ambiguität zu erklären, desto mehr sollten sie Kritik wegen Intransparenz und angeblicher Hintergedanken antizipieren." Wer auf jede Frage, die von der Öffentlichkeit gestellt wird, strategische und verschwommene Antworten gibt, sollte also mit Vorwürfen rechnen.

Der Politikwissenschaftler Ahmet Kuru vergleicht die Gülen-Bewegung mit den Muslimbrüdern und stellt auf beiden Seiten folgende Fehler fest:

1) Ein utopisches Islamverständnis: Dieses Verständnis ging fälschlicherweise davon aus, alle sozialen und wissenschaftlichen Probleme mit der Religion lösen zu können und alle Lücken aus dieser Ressource heraus füllen zu wollen.

2) Autoritärer Staat: Die Staaten – Ägypten und die Türkei – sind so autoritär, dass die islamischen Gruppen gezielt die Kontrolle über den Staat angestrebt haben, ehe sie zerschlagen werden.

3) Falsche Allianzen: Beide Gruppen sind falsche Allianzen eingegangen. Die Allianz oder Konformität mit dem Staat führte dazu, dass beide Gruppen von den als liberal betrachteten Staaten als Terroristen bezeichnet wurden. Währenddessen wurde die Akzeptanz innerhalb des Volkes vernachlässigt.

Kritik und Impulse

In Teilen der Bewegung scheint derzeit eine Reorientierung auf dem Tagesplan zu stehen. Manche wünschen sich mit anderen Worten ein „Zurücksetzen auf die Werkeinstellungen“. Dahinter steht die Annahme, dass die Bewegung ihre ursprüngliche Reinheit verloren habe und die Bewegung zumindest in Deutschland dorthin zurück möchte. Das kann als ein Teil der Selbstkritik aber auch als eine erzkonservative Haltung verstanden werden. Die inoffizielle Haltung der Bewegung war bisher konservativer als die offizielle. Es gilt die offizielle und die inoffizielle Kluft möglichst zu schließen, und dies bedarf einer großen Anstrengung an Selbstreflexion.

Die Ereignisse der letzten Jahre haben die Gülen-Bewegung für die nahe Zukunft als politischen Akteur in der Türkei verdrängt. Die Bewegung, die sich als unpolitisch behauptete, wird sich vor allem in der Türkei nie wieder als ein rein unpolitischer zivilgesellschaftlicher Akteur behaupten können. Im Vergleich zu den Jahren vor dem Putschversuch blickt auch die deutsche Community trotz der Verfolgung kritischer auf die Gülen-Bewegung.

Ein Generationenwandel kann gewisse Reformen und Veränderungen im Denken der Bewegung ermöglichen. Die jüngere Generation, müsste die Besonderheiten ihrer Generation durchsetzen wollen. In Deutschland scheint die junge Generation in der Führung der Gülen-Bewegung zumindest sichtbarer zu werden, wodurch auch ein Paradigmenwechsel der Bewegung initiiert werden könnte und der Einfluss der Türkei- Stämmigen geringer werden dürfte. Nach dem Putschversuch kamen jedoch sehr viele einflussreiche Funktionäre nach Deutschland, die dieses Verhältnis beeinflussen werden.

Meine aktuellen Beobachtungen aus meinem privaten Umfeld und in den sozialen Medien bekräftigen das Bild, dass junge Leute, die sich bereits in der Mehrheitsgesellschaft etabliert haben, in der Bewegung Führungsrollen übernehmen. Dadurch nimmt die Zahl von Führungspersonen zu, die westlich (europäisch-deutsch) geprägt sind. Diese müssten auch das Recht auf Differenz für sich in Anspruch nehmen und eine kritische Haltung zeigen.

Die Bewegung müsste einen Übergang von charismatischer Begeisterung zur alltäglichen Nüchternheit schaffen. Es gilt die utopischen Vorstellungen der Gemeinschaft oder Gülens, die unrealistisch, „außeralltäglich“ und nicht nachhaltig sind, zu überwinden. Es müsste jedem klar geworden sein, dass ideologische Strömungen sehr schnell korrumpieren können. Sobald eine organisierte Gruppe für eine vermeintliche „große Sache“ über moralische Grundsätze hinwegsieht, werden selbst menschenunwürdige oder unrechtmäßige Taten hingenommen.

Die Anhänger in Deutschland müssten die Ereignisse in der Türkei kritisch reflektieren und ihre Haltung justieren. Gewisse Formen von Respekt, Gehorsam oder moralische Pflichten, die den Mitgliedern einer solchen Gemeinschaft auferlegt werden, müssten einer vernünftigen Prüfung unterzogen werden. Vor allem ihrem Lehrmeister, also Gülen gegenüber sollte die junge Generation, die sich das Recht auf Differenz einräumt, kritischer sein. Vor allem zu politischen Äußerungen Gülens gibt es keine erwähnenswerte Kritik oder bei misslungenen Äußerungen keine Bitte zur Rücknahme. Viel mehr als die grundlegenden Ideen werden von den internen Kritikern eher die Praktiken der Bewegung, die ebenfalls von Gülen selbst initiiert worden sind, hinterfragt.

Individuell gilt es zu erkennen, dass wir in einer „Risikogesellschaft“ im spirituellen Sinne leben und dies ethische und moralische Risiken produzieren kann. Das heißt, dass Mitglieder einer Religionsgemeinschaft, die gerne von guten Taten der Gemeinschaft profitieren, einsehen müssen, dass sie von Fehlern genauso betroffen sein können. Man müsste zumindest von Führungspositionen mehr Transparenz erwarten und beanspruchen können, dass auch die Ehrenamtlichen Rechenschaft über ihr Handeln und insbesondere über ihre Fehler ablegen. 

Bei einem „Neuanfang“ wäre es angebracht, insbesondere die utopischen Vorstellungen runterzuschrauben, und wie alle anderen zivilgesellschaftlichen Akteure am öffentlichen Leben teilzunehmen. Für die Zwecke der Transparenz wäre zum Beispiel ein Mitgliedschaftssystem denkbar. 

Ein Problem ist allerdings, dass sich die Gülen-Bewegung durch den langen Arm Erdoğans in Deutschland bedroht und in Gefahr fühlt. Konkrete Vorfälle bekräftigen dieses Gefühl der Unsicherheit. Vermutlich wird der Prozess der Transparenz von der politischen Anspannung abhängen. Auf der anderen Seite lässt sich in naher Zukunft ein Spannungsverhältnis zwischen klassischem und modernerem Flügel der Bewegung erwarten, wobei auch in Deutschland die große Masse der Anhängerschaft eher dem klassisch orientierten Flügel zuzurechnen sind.

Im Übrigen muss man festhalten, dass auch die Gülen-Bewegung kein monolithischer Block ist. In den letzten Jahren konnte ich viele positive Entwicklungen bezüglich der Weltanschauung vieler Mitglieder und Sympathisanten feststellen. Das Hochhalten der Menschenrechte oder der Demokratie ist zwar eher der eigenen Betroffenheit und ihrer Missachtung im eigenen Heimatland geschuldet, aber es sind Werte, die auch von sich aus noch weiter verinnerlicht werden können.

Das Hinzukommen von Geflüchteten aus verschiedenen Ländern wird die Gülen-Bewegung sicherlich noch stärker beeinflussen. Die der Bewegung nahestehenden Geflüchteten sind im Vergleich zu den einheimischen – also seit längerem in Deutschland lebenden – Mitgliedern in Deutschland viel gebildeter, daher denke ich, dass sie integrationsfördernd wirken können. Die Beeinflussung wird vermutlich reziprok sein, und man wird die Entwicklungen innerhalb der Bewegung diesbezüglich weiterhin beobachten müssen.

Auch Gülen selbst sollte sich für Veränderungen offener zeigen und eine Dezentralisierung innerhalb der Bewegung anstreben; seine charismatische Herrschaft (nach Max Weber) sollte sich in eine soweit wie möglich rationale Führung wandeln. Ein „Kalifat“ sollten die Mitglieder nach seinem Tod ablehnen.

Die Kluft zwischen dieser Basis und der jungen Generation darf nicht zu groß werden, sonst besteht die Gefahr, dass die junge (progressivere) Generation keinen Wandel anstoßen kann, sondern sich der Mehrheit beugen muss. Es ist zwingend vonnöten, die breitere Masse der Bewegung aufzuklären.  

Der Putschversuch von 2016 und die darauf folgenden Verhaftungswellen können als dynamische Ereignisse gesehen werden, die die Gülen-Anhänger aus ihren Komfortzonen bzw. aus dem Fluss des profanen Alltags gezerrt haben. Teilweise führten diese Ereignisse auch zu einer kritischeren Reflexion der Organisation, mit der Folge, dass nicht wenige auf Abstand zur Bewegung gegangen sind oder sich von der Bewegung getrennt haben.

Die Entwicklungen in der Türkei würden die Umstände in Deutschland unmittelbar beeinflussen. Eine Normalisierung der Verhältnisse dort würde sich hier positiv auswirken. Selbst bei einem Regierungswechsel in der Türkei wird dies dennoch sehr schwierig sein. Angesichts der Verfolgung und Vertreibung werden die Mitglieder der Gülen-Gemeinde sich jetzt umso mehr auf ihre Situation in Deutschland einlassen, je mehr Kooperationsmöglichkeiten sie vorfinden. Mit der Bereitschaft zur Zusammenarbeit wird von Seiten deutscher Institutionen allerdings die Forderung nach größtmöglicher organisatorischer, institutioneller und finanzieller Transparenz einhergehen.

Die Gefahr, dass nach dem Tod Gülens der Personenkult innerhalb der Bewegung zunehmen wird, sollte ernstgenommen werden. Auch deshalb ist eine stärkere Aufklärung, vor allem der emotionaleren Basis, der Bewegung unerlässlich. Besonders wichtig wird dies sein, wenn sich die Gülen-Bewegung als eine moderne und aufgeklärte Gemeinschaft in Deutschland und in Europa behaupten möchte. 

-Halil Topçuk

(1) Aydın, Yaşar (2016): „Neue Türkei“. Über Tendenzen der Entsäkularisierung, in: Die politische Meinung, S. 62. Online abrufbar unter: https://www.kas.de/de/web/die-politische- meinung/artikel/detail/-/content/-neue-tuerkei- (zuletzt abgerufen am 10.01.2020).

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A future prognosis of the Gülen movement in Germany

Summary and background

In the years following the military coup in 1980, greater opportunities for expansion had arisen for the Gülen movement. "All this created a socio-political atmosphere that favored the development of an Islamic business world as well as a partial Islamization of the public," said Yaşar Aydın. Gülen affiliates were ideally positioned to take advantage of both the authorities- sponsored "Turkish-Islamic Synthesis" to heal the violent left-right divisions of the 1960s and 1970s and the business opportunities arising from Turkey's transition to economic liberalization. In the 1980s and 1990s, Gülen sympathizers grew in private education, media, construction, publishing, and light industry, and expanded abroad, especially to Central Asia, after the collapse of the Soviet Union. In the late 1990s, Gülen affiliates had business interests in over 80 countries and, after September 11, 2001, benefited both from the Western search for "moderate" Islamic alternatives to aggressive Islamism and from Turkey's rapid economic growth.  In the end  , the movement was portrayed more powerful than it was, causing a large mass to turn to the movement in order to be preferred in the popular state apparatus. 

Certainly, material interests also played a role in this expansion : their ability to help people fulfill their professional ambitions while providing them with a spiritually satisfying piety and a space for self-defined good deeds. Gülen's sermons repeatedly emphasize the dangers of blind materialism, but also promote the pursuit of personal economic progress and the importance of science. Joshua Hendrick writes: The stated purpose of "the community" (cemaat) is to educate a fully devoted "golden generation" of "ideal people" who will lead Turkey into the "light" by reviving Islam as a central element of Turkish national identity and educating young Turks about the potential to act as world leaders in business, science and government. The reality, however, is that the Cemaat also reproduces a system of social mobility, rational opportunism and professional access.

On an individual level, the Gülen movement can "serve spiritual development and more humanity, but also social mobility, higher-quality education or sustainable financial profit." Hendrick limits himself here to Turkey, which no longer determines the current reality of the movement. Nevertheless, it must be said that the activities of the Gülen movement were Turkey-centered, but did not lose sight of internationality. Recent events, such as the persecution and expulsion, are driving the globalization of the movement.

Joshua D. Hendrick refers to the "strategic ambiguity" that has been used as an organizational strategy by Gülen subsidiaries from the beginning. Hendrick proposes to understand this ambiguity inherent in the organizational practice of the movement in Turkey in the context of the sometimes oppressive political situation in which it arose. Hendrick nevertheless warns: "The more the actors of the movement insist on explaining their collective mobilization with strategic ambiguity, the more they should anticipate criticism for lack of transparency and alleged ulterior motives." Anyone who gives strategic and vague answers to every question asked by the public should therefore expect accusations.

Political scientist Ahmet Kuru compares the Gülen movement to the Muslim Brotherhood and notes the following mistakes on both sides:

1) A utopian understanding of Islam: This understanding wrongly assumed that it could solve all social and scientific problems with religion and wanted to fill all gaps from this resource.

2) Authoritarian state: The states – Egypt and Turkey – are so authoritarian that the Islamic groups have deliberately sought control of the state before they are smashed.

3) False alliances: Both groups have entered into false alliances. Alliance or conformity with the state led to both groups being labeled terrorists by states considered liberal. Meanwhile, acceptance within the people has been neglected.

Criticism and impulses

In parts of the movement, a reorientation seems to be on the daily schedule at the moment. In other words, some want a "factory reset". Behind this is the assumption that the movement has lost its original purity and that the movement wants to return there, at least in Germany. This can be understood as part of self-criticism but also as an arch-conservative attitude . The unofficial stance of the movement has so far been more conservative than the official one. It is important to close the official and unofficial gaps as much as possible, and this requires a great deal of effort in self-reflection.

The events of recent years have supplanted the Gülen movement for the near future as a political actor in Turkey. The movement, which asserted itself as apolitical, will never again be able to assert itself as a purely apolitical civil society actor, especially in Turkey. Compared to the years before the coup attempt, the German community is also more critical of the Gülen movement despite the persecution.

A generational change can enable certain reforms and changes in the thinking of the movement. The younger generation would have to want to enforce the peculiarities of their generation. In Germany, the young generation in the leadership of the Gülen movement seems to be at least becoming more visible, which could also initiate a paradigm shift of the movement and reduce the influence of those of Turkish origin. After the coup attempt, however, many influential functionaries came to Germany who will influence this relationship.

My current observations from my private life and on social media reinforce the image that young people who have already established themselves in the majority society are taking on leadership roles in the movement. As a result, the number of leaders who are Western (European-german) is increasing. They would also have to claim the right to difference and show a critical attitude.

The movement would have to create a transition from charismatic enthusiasm to everyday sobriety. It is necessary to overcome the utopian ideas of the community or Gülen, which are unrealistic, "extraordinary" and unsustainable. It should have become clear to everyone that ideological currents can corrupt very quickly. As soon as an organized group overlooks moral principles for a supposed "big cause," even inhumane or unlawful acts are accepted.

Supporters in Germany must critically reflect on the events in Turkey and adjust their stance. Certain forms of respect, obedience or moral duties imposed on members of such a community would have to be subjected to reasonable scrutiny. Above all, the young generation, which grants itself the right to difference, should be more critical of its teacher, i.e. Gülen. Especially with regard to Gülen's political statements, there is no criticism worth mentioning or, in the case of unsuccessful statements, no request for withdrawal. Much more than the basic ideas, the internal critics tend to question the practices of the movement, which were also initiated by Gülen himself.

Individually, it is important to recognize that we live in a "risk society" in the spiritual sense and that this can produce ethical and moral risks.  This means that members of a religious community who like to benefit from good deeds of the community must realize that they can be just as affected by mistakes.  One should at least expect more transparency from management positions and be able to claim that the volunteers also account for their actions and in particular for their mistakes. 

In the case of a "new beginning", it would be appropriate  to reduce utopian ideas in particular and to participate in public life like all other civil society actors. For the purposes of transparency, for example, a membership system would be conceivable. 

One problem, however, is that the Gülen movement feels threatened and threatened by Erdoğan's long arm in Germany. Concrete incidents reinforce this feeling of insecurity. Presumably, the process of transparency will depend on political tension. On the other hand, a tension between the classical and more modern wings of the movement can be expected in the near future, whereby in Germany too the large mass of the followers can be attributed more to the classically oriented wing.

Incidentally, it must be noted that the Gülen movement is not a monolithic block either. In recent years, I have seen many positive developments regarding the worldview of many members and sympathizers. The upholding of human rights or democracy is more due to one's own concern and disregard in one's own home country, but it is values that can also be further internalized by oneself.

The addition of refugees from different countries will certainly have an even greater influence on the Gülen movement. The refugees close to the movement are much more educated in Germany compared to the local members in Germany who have been living in Germany for a long time, so I think they can promote integration. The influence will probably be reciprocal, and developments within the movement will have to continue to be monitored in this regard.

Gülen himself should also be more open to change and strive for decentralization within the movement; his charismatic rule (according to Max Weber) was to change into a leadership that was as rational as possible. A "caliphate" should be rejected by the members after his death.

The gap between this base and the young generation must not become too large, otherwise there is a danger that the young (more progressive) generation will not be able to initiate change, but will have to bow to the majority. It is imperative to educate the broader mass of the movement.  

The coup attempt of 2016 and the subsequent waves of arrests can be seen as dynamic events that have dragged Gülen supporters out of their comfort zones or out of the flow of profane everyday life. In part, these events also led to a more critical reflection of the organization, with the result that quite a few have distanced themselves from the movement or have separated from the movement.

Developments in Turkey would have a direct impact on the circumstances in Germany. A normalization of the conditions there would have a positive effect here. Even with a change of government in Turkey, this will still be very difficult.  In view of the persecution and expulsion, the more opportunities for cooperation they find, the more the members of the Gülen community will now become more involved in their situation in Germany. However, the willingness to cooperate will be accompanied by a demand on the part of German institutions for the greatest possible organisational, institutional and financial transparency.

The danger that after Gülen's death the cult of personality within the movement will increase should be taken seriously. This is another reason why a stronger education, especially of the more emotional basis, of the movement is indispensable. This will be particularly important if the Gülen movement wants to assert itself as a modern and enlightened community in Germany and in Europe. 

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Almanya'daki Gülen hareketinin gelecek tahmini

Özet ve arka plan

1980'deki askeri darbeyi takip eden yıllarda, Gülen hareketi için daha büyük genişleme fırsatları ortaya çıkmıştı. Yaşar Aydın, "Bütün bunlar, İslami bir iş dünyasının gelişmesini ve halkın kısmen İslamlaştırılmasını destekleyen sosyo-politik bir atmosfer yarattı" dedi. Gülen iştirakleri, 1960'ların ve 1970'lerin şiddetli sol-sağ bölünmelerini ve Türkiye'nin ekonomik liberalleşmeye geçişinden kaynaklanan iş fırsatlarını iyileştirmek için hem yetkililerin sponsorluğundaki "Türk-İslam Sentezi"nden yararlanmak için ideal bir konumdaydı. 1980'lerde ve 1990'larda Gülen sempatizanları özel eğitim, medya, inşaat, yayıncılık ve hafif sanayide büyüdü ve Sovyetler Birliği'nin çöküşünden sonra yurtdışına, özellikle Orta Asya'ya genişledi. 1990'ların sonlarında, Gülen'e bağlı kuruluşların 80'den fazla ülkede ticari çıkarları vardı ve 11 Eylül 2001'den sonra, hem Batı'nın saldırgan İslamcılığa karşı "ılımlı" İslami alternatifler arayışından hem de Türkiye'nin hızlı ekonomik büyümesinden yararlandı.  Sonunda  , hareket olduğundan daha güçlü bir şekilde tasvir edildi ve büyük bir kitlenin popüler devlet aygıtında tercih edilmek üzere harekete yönelmesine neden oldu. 

Kuşkusuz, maddi çıkarlar da bu genişlemede rol oynadı: insanlara manevi olarak tatmin edici bir dindarlık ve kendi kendini tanımlayan iyi işler için bir alan sağlarken profesyonel hırslarını yerine getirmelerine yardımcı olma yetenekleri. Gülen'in vaazları kör materyalizmin tehlikelerini tekrar tekrar vurgularken, aynı zamanda kişisel ekonomik ilerlemenin ve bilimin öneminin peşinde koşmayı da teşvik ediyor. Joshua Hendrick şöyle yazıyor: "Cemaat"in belirtilen amacı, İslam'ı Türk ulusal kimliğinin merkezi bir unsuru olarak canlandırarak ve genç Türkleri iş, bilim ve hükümette dünya liderleri olarak hareket etme potansiyeli konusunda eğiterek Türkiye'yi "ışığa" götürecek "ideal insanlardan" oluşan tam bir "altın nesil" yetiştirmektir. Ancak gerçek şu ki, Cemaat aynı zamanda bir toplumsal hareketlilik, rasyonel oportünizm ve profesyonel erişim sistemini yeniden üretiyor.

Bireysel düzeyde, Gülen hareketi "manevi gelişime ve daha fazla insanlığa, aynı zamanda sosyal hareketliliğe, daha kaliteli eğitime veya sürdürülebilir finansal kâra hizmet edebilir." Hendrick burada kendisini, hareketin mevcut gerçekliğini artık belirlemeyen Türkiye ile sınırlıyor. Bununla birlikte, Gülen hareketinin faaliyetlerinin Türkiye merkezli olduğunu, ancak enternasyonaliteyi gözden kaçırmadığını söylemek gerekir. Zulüm ve sınır dışı edilme gibi son olaylar, hareketin küreselleşmesini yönlendiriyor.

Joshua D. Hendrick, başından beri Gülen iştirakleri tarafından örgütsel bir strateji olarak kullanılan "stratejik belirsizliğe" atıfta bulunuyor. Hendrick, Türkiye'deki hareketin örgütsel pratiğinin doğasında var olan bu belirsizliği, içinde ortaya çıktığı zaman zaman baskıcı siyasi durum bağlamında anlamayı öneriyor. Hendrick yine de şu uyarıda bulunuyor: "Hareketin aktörleri kolektif seferberliklerini stratejik belirsizlikle açıklamakta ne kadar ısrar ederlerse, şeffaflık eksikliği ve iddia edilen gizli amaçlar nedeniyle eleştirileri o kadar çok beklemeliler." Bu nedenle, kamuoyu tarafından sorulan her soruya stratejik ve belirsiz cevaplar veren herkes, suçlamalar beklemelidir.

Siyaset bilimci Ahmet Kuru, Gülen hareketini Müslüman Kardeşler ile karşılaştırıyor ve her iki tarafın da şu hatalarına dikkat çekiyor:

1) Ütopik bir İslam anlayışı: Bu anlayış yanlış bir şekilde dinle ilgili tüm sosyal ve bilimsel sorunları çözebileceğini varsaymış ve bu kaynaktan gelen tüm boşlukları doldurmak istemiştir.

2) Otoriter devlet: Mısır ve Türkiye devletleri o kadar otoriterdir ki, İslami gruplar parçalanmadan önce kasıtlı olarak devletin kontrolünü ele geçirmeye çalışmışlardır.

3) Sahte ittifaklar: Her iki grup da sahte ittifaklara girmiştir. İttifak veya devletle uyum, her iki grubun da liberal olarak kabul edilen devletler tarafından terörist olarak etiketlenmesine yol açtı. Bu arada, halk içinde kabul ihmal edilmiştir.

Eleştiri ve dürtüler

Hareketin bazı bölümlerinde, şu anda günlük programda bir yeniden yönlendirme var gibi görünüyor. Başka bir deyişle, bazıları "fabrika ayarlarına sıfırlama" istiyor. Bunun arkasında, hareketin orijinal saflığını yitirdiği ve hareketin en azından Almanya'da oraya dönmek istediği varsayımı yatıyor. Bu, özeleştirinin bir parçası olarak değil, aynı zamanda baş muhafazakar bir tutum olarak da anlaşılabilir. Hareketin gayri resmi duruşu şimdiye kadar resmi olandan daha muhafazakar olmuştur. Resmi ve gayri resmi boşlukları mümkün olduğunca kapatmak önemlidir ve bu da kendini yansıtmada büyük çaba gerektirir.

Son yıllarda yaşanan olaylar, Türkiye'de siyasi bir aktör olarak Gülen hareketinin yerini yakın gelecekte almıştır. Kendisini apolitik olarak ortaya koyan hareket, özellikle Türkiye'de bir daha asla tamamen apolitik bir sivil toplum aktörü olarak kendini gösteremeyecektir. Darbe girişiminden önceki yıllara kıyasla, Alman toplumu da zulme rağmen Gülen hareketini daha fazla eleştiriyor.

Kuşak değişikliği, hareketin düşüncesinde belirli reformlara ve değişikliklere olanak sağlayabilir. Genç nesil, kendi neslinin özelliklerini uygulamak zorunda kalacaklardı. Almanya'da, Gülen hareketinin liderliğindeki genç nesil en azından daha görünür hale geliyor gibi görünüyor, bu da hareketin paradigma değişimini başlatabilir ve Türk kökenli olanların etkisini azaltabilir. Ancak darbe girişiminden sonra, bu ilişkiyi etkileyecek birçok etkili görevli Almanya'ya geldi.

Özel hayatımdan ve sosyal medyadan edindiğim şu anki gözlemlerim, çoğunluk toplumunda kendini kanıtlamış gençlerin harekette liderlik rolleri üstlendiği imajını güçlendiriyor. Sonuç olarak, Batılı (Avrupa-Alman) liderlerin sayısı artıyor. Ayrıca farklılık hakkını talep etmek ve eleştirel bir tutum sergilemek zorunda kalacaklardı.

Hareket, karizmatik coşkudan günlük ağırbaşlılığa bir geçiş yaratmak zorunda kalacak. Cemaatin veya Gülen'in gerçekçi olmayan, "olağanüstü" ve sürdürülemez ütopik fikirlerinin üstesinden gelmek gerekiyor. İdeolojik akımların çok hızlı bir şekilde yozlaşabileceği herkes için açık hale gelmeliydi. Örgütlü bir grup, sözde "büyük bir dava" için ahlaki ilkeleri göz ardı eder etmez, insanlık dışı veya yasadışı eylemler bile kabul edilir.

Almanya'daki taraftarlar Türkiye'deki olayları eleştirel bir şekilde yansıtmalı ve tutumlarını değiştirmelidir. Böyle bir topluluğun üyelerine dayatılan belirli saygı, itaat veya ahlaki görevler makul bir incelemeye tabi tutulmalıdır. Her şeyden önce, kendisine farklılık hakkı tanıyan genç nesil, öğretmenine, yani Gülen'e karşı daha eleştirel olmalıdır. Özellikle Gülen'in siyasi açıklamaları söz konusu olduğunda, bahsetmeye değer bir eleştiri ya da başarısız açıklamalar söz konusu olduğunda geri çekilme talebi yoktur. Temel fikirlerden çok daha fazlası, iç eleştirmenler, Gülen'in kendisi tarafından da başlatılan hareketin pratiklerini sorgulama eğilimindedir.

Bireysel olarak, manevi anlamda bir "risk toplumu" içinde yaşadığımızı ve bunun etik ve ahlaki riskler üretebileceğini kabul etmek önemlidir. Bu, topluluğun  iyi işlerinden faydalanmayı seven dini bir topluluğun üyelerinin, hatalardan da aynı şekilde etkilenebileceklerini anlamaları gerektiği  anlamına gelir.  En azından yönetim pozisyonlarından daha fazla şeffaflık beklenmeli ve gönüllülerin eylemlerini ve özellikle de hatalarını hesaba kattıklarını iddia edebilmelidir. 

"Yeni bir başlangıç" durumunda özellikle ütopik fikirleri  azaltmak ve diğer tüm sivil toplum aktörleri gibi kamusal hayata katılmak uygun olacaktır. Şeffaflık amacıyla, örneğin, bir üyelik sistemi düşünülebilir. 

Ancak bir sorun, Gülen hareketinin Erdoğan'ın Almanya'daki uzun kolu tarafından tehdit edildiğini ve tehdit edildiğini hissetmesidir. Somut olaylar bu güvensizlik duygusunu pekiştiriyor. Muhtemelen, şeffaflık süreci siyasi gerilime bağlı olacaktır. Öte yandan, yakın gelecekte hareketin klasik ve daha modern kanatları arasında bir gerilim beklenebilir, bu nedenle Almanya'da da takipçilerin büyük kitlesi klasik yönelimli kanada daha fazla atfedilebilir.

Bu arada, Gülen hareketinin de monolitik bir blok olmadığını belirtmek gerekir. Son yıllarda birçok üye ve sempatizanının dünya görüşü konusunda birçok olumlu gelişme gördüm. İnsan haklarının veya demokrasinin korunması, daha çok kişinin kendi ülkesindeki kendi kaygısı ve ihmalinden kaynaklanmaktadır, ancak kendisi tarafından daha da içselleştirilebilecek değerlerdir.

Farklı ülkelerden gelen mültecilerin eklenmesinin Gülen hareketi üzerinde daha da büyük bir etkisi olacağı kesin. Harekete yakın mülteciler, Almanya'da uzun süredir Almanya'da yaşayan yerel üyelere kıyasla Almanya'da çok daha eğitimli, bu yüzden entegrasyonu teşvik edebileceklerini düşünüyorum. Etki muhtemelen karşılıklı olacak ve hareket içindeki gelişmelerin bu bağlamda izlenmeye devam etmesi gerekecektir.

Gülen'in kendisi de değişime daha açık olmalı ve hareket içinde ademi merkeziyetçilik için çaba göstermelidir; Karizmatik kuralı (Max Weber'e göre) mümkün olduğunca rasyonel bir liderliğe dönüşmekti. Bir "halifelik", ölümünden sonra üyeler tarafından reddedilmelidir.

Bu taban ile genç nesil arasındaki uçurum çok büyük olmamalıdır, aksi takdirde genç (daha ilerici) neslin değişimi başlatamayacağı, ancak çoğunluğa boyun eğmek zorunda kalacağı tehlikesi vardır. Hareketin daha geniş kitlesini eğitmek zorunludur.  

2016'daki darbe girişimi ve ardından gelen tutuklama dalgaları, Gülen taraftarlarını konfor alanlarından veya küfürlü günlük yaşamın akışından çıkaran dinamik olaylar olarak görülebilir. Kısmen, bu olaylar aynı zamanda örgütün daha eleştirel bir yansımasına yol açtı, bunun sonucunda oldukça azı kendilerini hareketten uzaklaştırdı ya da hareketten ayrıldı.

Türkiye'dekigelişmelerinAlmanya'daki koşulları doğrudan etkisi olacaktır. Oradaki koşulların normalleşmesi burada olumlu bir etki yaratacaktır. Türkiye'de hükümet değişikliğine rağmen bu hala çok zor olacak.  Zulüm ve sınır dışı edilme göz önüne alındığında, işbirliği için ne kadar çok fırsat bulurlarsa, Gülen cemaatinin üyeleri artık Almanya'daki durumlarına o kadar çok dahil olacaklar. Bununla birlikte, işbirliği isteğine, Alman kurumlarının mümkün olan en yüksek örgütsel, kurumsal ve finansal şeffaflık talebi eşlik edecektir.

Gülen'in ölümünden sonra hareket içindeki kişilik kültünün artması tehlikesi ciddiye alınmalıdır. Bu, hareketin daha güçlü bir eğitiminin, özellikle de daha duygusal temelinin vazgeçilmez olmasının bir başka nedenidir. Bu, Gülen hareketi kendisini Almanya'da ve Avrupa'da modern ve aydınlanmış bir topluluk olarak göstermek istiyorsa özellikle önemli olacaktır. 


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